OberpfalzECHO über das tastenReich-Konzert in der Max-Reger-Halle Weiden
OberpfalzECHO
"Es war ein Augen- und Ohrenschmaus" ... zum online Artikel.
Die Musik Max Regers und seiner Zeitgenossen auf Harmonium, Flügel und Celesta vorgetragen
13. Oktober 2023
Weiden. Das „tastenReich“-Konzert erfreute am Donnerstagabend die Max-Reger-Fans in der gleichnamigen Max-Reger-Halle.
Immer wieder lassen sich die Veranstalter Neues einfallen, wenn es um die Vorstellung Max Regers geht. Einmal werden Jazzschätze aus Regers Musikuniversum gehoben, ein anderes Mal bekommt der Weidener Komponist einen völlig modernen Anstrich. Am Donnerstagabend unternahm Lars David Kellner im Schlörsaal beim „tastenReich“-Konzert einen wunderbaren Streifzug durch die Musikwelt, vor allem von Regers Zeitgenossen. Kellner wollte auf dem Podium ein mehrdimensionales Bild der vorgestellten Komponisten zeichnen. Und so ließ er nicht nur der Musik, sondern auch dem Wort, eine bedeutsame Rolle zukommen.
Einblicke in die Gefühlswelten großer Meister
Seine Bühnenpartnerin und Sprecherin Susanne Sperrhake rezitierte aus Briefen und Tagebüchern der Komponisten und ermöglichte dadurch direkte Einblicke in die Gefühlswelt der großen Meister. Im Duo gestalten die beiden Künstler an diesem Abend auch ein Konzertmelodrama. Und jedes Mal, wenn Kellner in die Tasten griff, gab es überraschende Momente. Denn als Zuhörer erlebt man nicht alle Tage, wie Musikwerk von der Strahlkraft des Flügels, dem Ton des Harmoniums oder dem Glockenklang der Celesta getragen wird.
Der Flügel ausgenommen, er wurde aus den Beständen der Max-Reger-Halle beigesteuert, stammten beide Instrumente aus Kellners Besitz. Der Künstler stammt aus Weiden und wurde zum Konzertpianisten ausgebildet. Man spürte förmlich dessen enge Beziehung und die Liebe zu den auffälligen Tasteninstrumenten. Es war ein Augen- und Ohrenschmaus, der Originelles und Originales versprach. Der Abend begann mit der „Nocturne Es-Dur“ von Frédéric Chopin/Max Reger auf dem Harmonium. Es folgten das Klavierstück „Prelude cis-Moll“ von Sergej Rachmaninoff und „Ungarns Gott“ sowie „Der traurige Mönch“ von Franz Listz.
Frauke May singt
Die Celesta kam erst nach der Pause zum Einsatz. Und zwar bei den „7 Stücken aus Aves“ von Kazue Isida. Nacheinander spielte Kellner „3 Stücke aus Sieben Idyllen“, komponiert von Sigfrid Karg-Elert und „3 Lieder für Harmonium solo“ von Max Reger. Erst jetzt hatte Frauke May ihren Gesangeinsatz. Sie interpretierte die beiden Reger Lieder „Morgengesang“ und „Letzte Bitte“, begleitet von Klavier und Harmonium.
— Helmut Kunz, OberpfalzECHO